Detox – was bringt’s?

fullsizerender-4

Über Detox wurde schon so viel geschrieben: Die einen sagen, es ist toll, die anderen, es ist Schwachsinn. Ich dachte, die Idee, seinem Körper eine Pause von fester Nahrung zu gönnen, hört sich nicht dumm an, und beschloss, es einfach einmal auszuprobieren.

Bereits vor einem halben Jahr hatte ich einen reinen Safttag eingelegt, und war begeistert gewesen. Ich hatte damals praktisch keinen Hunger, es ging mir großartig, die Säfte schmeckten richtig gut und am nächsten Tag fühlte ich mich wie neugeboren. Also wollte ich dieses Mal gleich drei Tage feste Nahrung fasten. Ich dachte „der eine Tag war so chillig, da wird das doch ein Klacks!“ Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile zur Erkenntnis gekommen bin, dass drei Tage verdammt lange sein können.

Aber der Reihe nach:

Ich besorge mir also am Tag vor Beginn meiner Detox-Kur die Säfte von juicedeli auf der Mariahilferstraße. Die Qualität ist wirklich sehr hoch und die Säfte werden ausschließlich kalt gepresst, dafür ist der Spaß recht teuer: 148 EUR für drei Tage. Da sich die Säfte vier Tage im Kühlschrank halten, kann ich alle auf einmal mitnehmen (Vorausgesetzt man hat einen Träger dabei und der Kühlschrank ist groß genug).

Mir werden 6 Säfte je 500ml pro Tag empfohlen, die durchnummeriert sind – alle 2 bis 3 Stunden ist einer davon zu trinken.

Tag 1: alles leiwand

An Tag eins beginne ich also mit Drink #1: Eine Mischung aus Wasser, Zitrone, Agave und Pfeffer. Da ich recht viel zu tun habe und viel unterwegs bin, habe ich weder Hunger, noch das Bedürfnis zu essen. Und es macht Spaß, die Säfte zu trinken! Drink # 2- 5 sind eine Mischung aus Obst- und Gemüsesäften, weder zu süß noch zu gemüsig. Mit dabei: Ingwer, Kurkuma und Zimt, jeweils genau richtig dosiert.

An dieser Stelle fällt mir auf, dass die Überschrift zu Tag 1 nicht ganz stimmt: Nur bis am Nachmittag ist alles leiwand, dann steht in meinen Aufzeichnungen: „Kopfweh ab Mittag; Säfte nerven ab ca 16:00“. Ich denke mir „Kopfweh – das typische Detox-Symptom“, es passt also alles. Am Abend bin ich wirklich sehr müde und ein wenig schwach, der letzte Saft kommt da gerade recht: Eine Mandelmilch, ganz leicht gesüßt mit Datteln, gewürzt mit Zimt. Schmeckt richtig angenehm. Ich schlafe wie ein Stein.

Tag 2: naja

Tag 2 beginnt mit leichten Kopfschmerzen, die allerdings am Vormittag nachlassen. Hunger habe ich weiterhin keinen, es geht mir eigentlich gut. Ein bisschen müde bin ich. Meine Angst, dass die Säfte weiterhin nerven, ist unbegründet, sie schmecken mir noch immer. Zu Mittag bekomme ich wieder Kopfschmerzen, die bis am Abend schlimmer werden. Am Abend vor dem Schlafengehen bei der Mandelmilch habe ich das Gefühl, dass ich völlig daneben bin: Mein Kopf tut so weh, ich bin ganz schwach und mir ist kalt (das liegt aber vielleicht auch daran, dass es aber auch wirklich kalt ist und die Heizung erst seit kurzem rennt).

Ich sinke in einen Erschöpfungsschlaf.

Tag 3: Abbruch!

Ich wache auf und glaube meine Kopf zerspringt. Ich versuche Saft #1 zu trinken – die Zitrone-Pfeffer-Agave-Mischung – aber ich schaffe nur die Hälfte. Danach ist mir speiübel (davor war mir auch schon ein bisschen schlecht). Ich weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Ich beschließe, etwas gegen die Kopfschmerzen zu nehmen. In der U-Bahn sitze ich und denke mir, dass mir richtig elend zumute ist. Verzweiflung macht sich breit. Selbst wenn das verdammte Kopfwehpulver bald wirkt, ist mir noch immer schlecht, und dagegen kann ich nichts nehmen. Kurz bevor ich mir überlegen muss, wo ich mich übergeben kann (was eigentlich, ich hab ja seit 2 Tagen nichts gegessen!), steige ich aus und beschließe, das Projekt Detox abzubrechen. Ich kaufe mir eine Banane, esse sie langsam, und buchstäblich minütlich wird mir besser. Es ist, als ob ich auftauen würde. Nach ca 1 Stunde sind Kopfschmerzen und Übelkeit wie weggeblasen und es geht mir gut! Zu Mittag beschließe ich, nach dem Fasten Gemüse und Reis zu essen, und nehme dann doch eine Lasagne (aber nur eine kleine). Parallel trinke ich die Säfte weiter. Am Abend bin ich gut gelaunt und esse wie gewohnt zu Abend.

Fazit: Detox ja, aber mit Vorbereitung

Wer jetzt denkt, ich finde Detox generell blöd, irrt sich. Ich glaube, dass es durchaus sehr positiv sein kann. Allerdings gehört wohl Einiges an Vorbereitung dazu (zB einige Tage davor schon weniger und leichter Essen, um Nebenwirkungen zu vermeiden), und die Umstände müssen passen! Ich habe den Fehler gemacht und gedacht, je beschäftigter ich bin, desto weniger stört mich das Nicht-Essen. Ich habe allerdings unterschätzt, dass man einfach müde wird, wenn man keine feste Nahrung zu sich nimmt. Also sollte man vielleicht einen Zeitpunkt wählen, an dem man sich viel entspannen kann.

Ich persönlich habe die Detox-Kur abgebrochen, weil es mir nicht gut ging, und ich mein Wohlbefinden ja steigern wollte. Ich wollte es nicht um jeden Preis durchziehen. Und obwohl ich nur 2 Tage gefastet habe, habe ich das Gefühl, dass es mir jetzt, eine Woche nach Beendigung der Kur, körperlich sehr gut geht und ich total energiegeladen bin. Kann natürlich auch Einbildung sein.

Mein Fazit: Ich werde sicher wieder einmal einen Safttag einlegen. Falls ich noch einmal drei volle Tage probiere, werde ich darüber berichten!

 

Ein Gedanke zu “Detox – was bringt’s?

  1. Ich hatte vorletztes Wochenende auch 2 Detox Tage. Mir ging es am 2. Tag ähnlich wie dir am 3. Kopfweh, Schwindel. Die Suppe, die ich essen durfte brachte nur noch Würgegefühle. Am Nachmittag kamen zu allem dann noch Magenkrämpfe hinzu. Ich habe abgebrochen und ein Brot gegessen. Mein Mann hat es durchgezogen!
    Ich freue mich auch auf deinen Besuch bei mir!
    xoxo & liebste Grüße 💙
    Sina von https://CasaSelvanegra.com

    Like

Hinterlasse einen Kommentar